Geschichte von Gadsdorf
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Postkarte aus Gadsdorf - abgestempelt am 08.03.1933
Gadsdorf ein Dorf mit drei Ausbauten....
Das mittelalterliche Gadsdorf ist als Runddorf entstanden, d. h. alle Gehöfte lagen rings um einen Dorfplatz. Ursprünglich soll es nur einen Ein- und Ausgang in Richtung Sperenberg gegeben haben. Über diese "Jazze" (Gasse) wurde das Vieh auf die Weide getrieben. Auch die Pferde nahmen diesen Weg, wenn sie zur "Nachtbucht" geführt wurden, wo sie über Nacht weideten.
Um 1800 hatte Gadsdorf 125 Einwohner, doch schon 1856 waren es 236 Bürger. Mit steigender Einwohnerzahl wuchs die Anzahl der Gebäude. Da aber im Dorf kein Platz mehr war, mussten Ausbauten angelegt werden. Die ersten Häuser entstanden in der Dorfnähe entlang den Feldwegen und Straßen. Es gab aber auch neue Siedlungskammern. Der Heimatforscher Willibald von Schulenburg nannte 1898 drei:
Um 1800 hatte Gadsdorf 125 Einwohner, doch schon 1856 waren es 236 Bürger. Mit steigender Einwohnerzahl wuchs die Anzahl der Gebäude. Da aber im Dorf kein Platz mehr war, mussten Ausbauten angelegt werden. Die ersten Häuser entstanden in der Dorfnähe entlang den Feldwegen und Straßen. Es gab aber auch neue Siedlungskammern. Der Heimatforscher Willibald von Schulenburg nannte 1898 drei:
- den Kietz
- die Nachtbucht und
- die Häusergruppe am alten Mühlenberg.
Der Kietz: Um 1800 stand dort nur ein Haus. Es gehörte dem Schmied Pohle. Nach dem Brand von 1825 mussten die beiden Altbüdner Wolter und Spieth nach dem Kietz "sich da aufbauen". Am Ende der Siedlung, in Richtung Schünow, lag ein kleiner Teich. Er wurde Tränke oder Puhl genannt. Hier war die Gänseweide und eine Viehtränke. Das Wasser war so flach, dass die Kinder im Sommer darin baden konnten.
Die Nachtbucht: Auch diese Siedlung entstand erst im 19. Jahrhundert. Früher war dort ein Hain von besonderer Schönheit mit reichem Laubwaldbestand und viel Unterholz. Wegen der zahlreichen Singvögel, die dort nisteten, wurd das Waldstück auch "Vogelsang" genannt. 1848 wurde alles niedergehauen, weil das Flurstück durch die Separation umstritten war und aufgeteilt werden musste.
Am alten Mühlenberg: Schon 1772 wird im Winkel der alten Schünower Straße und der heutigen Abzweigung nach Saalow ein Müller erwähnt. Später ist die Windmühle an den südlichen Dorfrand verlegt worden. Auf dem Mühlenberg blieb bis heute eine Häusergruppe erhalten.
(nach Karl-Heinz Schulisch)
Ältere Nachrichten liegen über Gadsdorf nicht vor, doch beweisen vorgeschichtliche Funde in seiner Umgebung, dass das stark kupierte Gebiet schon lange vor unser Zeit besiedelt gewesen ist. Sagenbildungen und Überlieferung ergänzen diese Tatsache. Bis zum Aussterben derer von Torgau auf Burg Zossen war es im Besitz dieses sächsischen Geschlechts. Doch änderte die Übernahme der Herrschaft Zossen durch Kurfürst Johann von Brandenburg im Jahre 1490 nichts an den Untertansverhältnissen.Nach einem Dokument von 1545 waren die 7 Hüfner in Gadsdorf verpflichtet, dem Amte Zossen Fuhrdienste zu leisten, wurden auch bei Feldbestellungen und zur Ernte herangezogen. Ein Schlosskataster von 1624 gibt an, dass die 8 Hüfner von „Gadzdorf“ 10 Hufen Acker bestellen; außerdem waren im Dorf 4 Kossäten, 1 Hirte und 1 Laufschmied ansässig.
„Gahdensdorff“ - wie es der Landreiter im Jahre 1652 schreibt, hat während des Dreißigjährigen Krieges ebenfalls stark gelitten. Nur zwei Familien konnten sich während der Wirren behaupten; sechs waren von auswärts zugezogen und 4 Bauern – und 2 Kossätenhöfe lagen wüst, die aber bald wieder neue Besitzer fanden. Das Hörigkeitsverhältnis der Bewohner zum Amt Zossen beleuchtet das Erbregister von 1693, wonach der Schulze und 3 Kossäten Lehndienste zu verrichten hatten; die ganze Gemeinde musste beim Bau von Dämmen und Straßen sowie bei den Arbeiten auf dem Glienicker Wein-Berge helfen.
In den Tagen vor der Schlacht bei Großbeeren, als große Truppenmassen von Baruth aus über Sperenberg nach Berlin strebten, hatte der Ort viel zu leiden. Bald nach dem Kriege kam die Untertänigkeit der Einwohner zum Zossener Amt in Fortfall, und die früher geleisteten Dienste wurden in Geldabgaben umgewandelt.
Ein Ausbau des eigentlichen Rundlings – des Dorfes, der Kirche - der „Kiez“ genannt, bestand vor rund hundert Jahren nur aus einem einzigen Gehöft; erst in der Folgezeit sind seine beiden Straßen gebaut worden.
„Gahdensdorff“ - wie es der Landreiter im Jahre 1652 schreibt, hat während des Dreißigjährigen Krieges ebenfalls stark gelitten. Nur zwei Familien konnten sich während der Wirren behaupten; sechs waren von auswärts zugezogen und 4 Bauern – und 2 Kossätenhöfe lagen wüst, die aber bald wieder neue Besitzer fanden. Das Hörigkeitsverhältnis der Bewohner zum Amt Zossen beleuchtet das Erbregister von 1693, wonach der Schulze und 3 Kossäten Lehndienste zu verrichten hatten; die ganze Gemeinde musste beim Bau von Dämmen und Straßen sowie bei den Arbeiten auf dem Glienicker Wein-Berge helfen.
In den Tagen vor der Schlacht bei Großbeeren, als große Truppenmassen von Baruth aus über Sperenberg nach Berlin strebten, hatte der Ort viel zu leiden. Bald nach dem Kriege kam die Untertänigkeit der Einwohner zum Zossener Amt in Fortfall, und die früher geleisteten Dienste wurden in Geldabgaben umgewandelt.
Ein Ausbau des eigentlichen Rundlings – des Dorfes, der Kirche - der „Kiez“ genannt, bestand vor rund hundert Jahren nur aus einem einzigen Gehöft; erst in der Folgezeit sind seine beiden Straßen gebaut worden.
Einwohnerzahl 1925: 141 männl., 147 weibl.,
Anbaufläche: 595 ha,
Nächste Eisenbahnstation: Strecke Zossen – Kummersdorf – Jüterbog,
Postanstalt bzw. Postanschrift: Trebbin (Kr. Teltow).
Entnommen aus dem Adressbuch Teltow 1927 von Herrn Heinz Assmann aus Mellensee